Während Fake News in sozialen Medien zunehmende Beachtung finden, wurde Desinformation in der diplomatischen Kommunikation, insbesondere in Zeiten von Krieg und Konflikt, noch nicht so prominent diskutiert. Wir sind daran interessiert, verschiedene Aspekte rund um das Thema Kommunikation zu behandeln, darunter Fragen wie:
Wie werden Narrative in der diplomatischen Kommunikation verwendet und warum sind sie wichtig? Was ist die Rolle der diplomatischen Kommunikation und der Narrative im Konflikt? Wie können wir diplomatische Narrative erfassen – und wie können wir Desinformation in ihnen identifizieren und entgegenwirken? In unserem transdisziplinären Workshop bringen wir Redner aus der Diplomatie und der akademischen Welt zusammen, um diese Fragen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
In den beiden öffentlichen Veranstaltungen werden wir mit ehemaligen und aktuellen Diplomaten über ihre Erfahrungen mit strategischer Kommunikation und der Bekämpfung von Desinformation diskutieren, insbesondere seit der vollständigen russischen Invasion der Ukraine. Wir werden auch debattieren, wie sich die diplomatische Sprache möglicherweise geändert hat, seit Bundeskanzler Scholz eine „Zeitenwende“ nicht nur für die deutsche Außenpolitik ausgerufen hat.
In unseren beiden geschlossenen Podiumsdiskussionen werden wir einerseits strategische Narrative und Konflikt und andererseits religiöse Narrative im Krieg erkunden. Wir verstehen strategische Narrative als Geschichten, die Länder sowohl an die inländische Bevölkerung als auch an ausländische Zielgruppen richten, um sie von ihrer Sicht auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu überzeugen. Indem Länder solche Geschichten erzählen, versuchen sie, andere von ihrer Rahmung der gegebenen Situation zu überzeugen. Ziel des Panels ist es, Möglichkeiten zu finden, solche Narrative zu studieren, um laufende Spannungen und Konflikte in den internationalen Beziehungen besser zu verstehen. Durch die Einbeziehung religiöser Narrative bei der Untersuchung von Kriegen weichen wir von einem staatlich-zentrierten Ansatz zu den Internationalen Beziehungen ab. Die Beiträge werden ein Spektrum religiöser Kommunikation abdecken, angefangen bei der diplomatischen Kommunikation spezifischer religiöser Akteure bis hin zu allgemeinen Mustern (inter-)religiöser Kommunikation in bestimmten Konflikten. Das übergeordnete Ziel ist es, wie sich religiöse diplomatische Kommunikation, insbesondere in Kriegszeiten, charakterisieren lässt.
Leitung:
Dr. Katharina McLarren & Dr. Juris Pupčenoks, Fellows, Academy of International Affairs NRW
Kontakt:
Lisa Hartmann
Referentin Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit