Der Mittlere/Nahe Osten ist seit Jahrzehnten eine kulturell wie geostrategisch ebenso faszinierende wie komplexe Region. Die Bedeutung dieser Gegend für die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts wird aller Voraussicht nach weiterhin zunehmen.
Am Mittwoch dem 24. April sprachen Dr. Mayssoun Zein Al Din, Direktorin der Academy of International Affairs NRW, der deutsche Schriftsteller mit iranischen Wurzeln Navid Kermani sowie der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski vor ca. 70 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern über den Mittleren und Nahen Osten in einer sich verändernden Weltordnung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Angelika Nußberger, Direktorin Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz der Universität zu Köln wurde über diese seit Jahrzehnten kulturell wie geostrategisch ebenso faszinierende wie komplexe Region diskutiert. Im Mittelpunkt stand dabei einerseits die Rolle des Iran und dessen Einfluss in der Region. Zudem wurde ausführlich über die Rolle der arabischen Welt in der künftigen Weltordnung des 21. Jahrhunderts debattiert.
Nach einer kurzen Einführung der Moderatorin Prof. Nußberger, griff Navid Kermani auf seine persönlichen Erfahrungen zurück und verdeutlichte, dass die heutigen Konflikte in der arabischen Welt das Resultat langwieriger Prozesse seien. Dr. Zein Al Din betonte darüber hinaus die geostrategische Wichtigkeit des Nahen Ostens. Die Konfliktlinie des Westens mit Russland verlaufe mitten durch den arabischen Raum. Die USA, Russland, China, die Türkei und weitere Staaten wollten alle ihren Einfluss in dieser dynamischen Region geltend machen und die arabischen Staaten, die seit einigen Jahrzehnten zum ersten Mal selbstorganisiert seien nach jahrhundertelanger Fremdherrschaft, träten mit einem neuen Selbstbewusstsein in der Welt auf. Minister Liminski verlieh seiner Freude Ausdruck, dass Perspektiven eröffnet würden, die sonst nur selten im deutschen Diskurs Beachtung fänden und ergänzte, dass eine vertiefte Kooperation auch deshalb wichtig sei, weil Stabilität und Wohlstand eng mit Sicherheit und humanitären Fragen zusammenhingen. Mit Minister Liminskis Appell, dass wir den Zipfel des arabischen Interesses an Europa ergreifen müssen, endete die Diskussion. Frau Prof. Nußberger schloss mit den Worten: „Unsere Perspektiven wurden heute Abend neu eingestellt.“
Grußwort:
Nathanael Liminski
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei
Panelisten:
Navid Kermani
Freier Schriftsteller, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
Dr. Mayssoun Zein Al Din
Direktorin AIA NRW
Moderation:
Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger M.A.
Direktorin der Academy of European Human Rights Protection, Universität zu Köln
Kontakt:
Lisa Hartmann
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen